Bethlehem zwischen Kunst und Widerstand

Es gibt noch ein Jubiläum zu feiern: die Städtepartnerschaft zwischen Köln und Bethlehem wird 25 Jahre alt. Als die OBs Burger und Nasser 1996 die Partnerschaftsurkunde unterschrieben, war es keineswegs selbstverständlich, dass die Bürger der Städte so eng zusammenrücken würden. Das gelingt dem Partnerschaftsvereins und seinen 170 Mitgliedern nach wie vor durch die Unterstützung vieler Projekte sozialer Natur aber auch durch das Einwerben von Geldern, z. B. für die Restauration der Geburtskirche. Nicht nur der Israel-Palästina-Konflikt, der immerdar präsent ist und viele Begegnungen kompliziert macht, auch die letzten 16 Monate mit der Pandemie unter der Besatzung haben viel Engagement gefordert.

Nachdem im ersten Halbjahr alle Jubiläums-Veranstaltungen abgesagt werden mussten, war es umso erfreulicher, dass der Bethlehem-Tag am 21. August 2021 im Rautenstrauch–Joest–Museum stattfinden konnte.
Unter dem Motto „Bethlehem zwischen Kunst und Widerstand“ war die Partnerstadt mit allen Sinnen zu erleben und lud zu einem Perspektivwechsel ein. Mit der Fotoausstellung „Mein Bethlehem“ zeigten Jugendliche aus dem Flüchtlingslager Dheisheh ihr Lebensumfeld, der Workshop über den palästinensischen Volkstanz „Dabke“ war gut besucht, Kurzfilme erzählten über Bethlehem und Palästina und Bashar Shammout referierte über Kunst als Mittel des politischen Widerstands. Begleitet wurde der Tag durch Levantinische Köstlichkeiten im Beduinenzelt und eine Ausstellung alter palästinensischer Trachten. Für die kommenden Wochen sind weitere Veranstaltungen geplant, unter anderem eine im Literaturhaus am 2. Oktober, wo der bekannte Schauspieler Bernd Reheuser aus dem Buch „Apeirogon“ liest. Ex-Bürgermeisterin Angela Spizig übernimmt die Moderation, der Autor Colum Mccann wird aus New York zugeschaltet.

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